Uff, das war sie, die Blogdekade im September 2024, und ich habe es tatsächlich geschafft, zehn Artikel an zehn Tagen zu schreiben und zu veröffentlichen. Die letzte Blogdekade, an der ich teilgenommen habe, hatte mich ziemlich geplättet – diesmal lief es etwas besser, weil ich natürlich eben auch auf diese Erfahrung zurückgreifen konnte.
Ein paar neue Dinge habe ich aber trotzdem auch diesmal wieder gelernt:
- Mein Glaubenssatz „ich kann nur schreiben, wenn ich richtig viel Zeit habe“ hat sich als gar nicht wahr herausgestellt. Vielmehr habe ich entdeckt, dass mir sogar zehn Minuten morgens, bevor ich zur Arbeit aufbreche, oder zwanzig Minuten zwischen Nach-Hause-Kommen und Zum-Sport-Gehen reichen, um einem Blogartikel einen neuen Gedanken (oder gleich einen neuen Absatz) hinzuzufügen. Tatsächlich ist es eine ziemlich überraschende und erfreuliche Erkenntnis für mich, dass ich nicht nur in kleinen Zeiteinheiten schreiben KANN, sondern dass es sich auch lohnt.
- Damit verbunden: Ich brauche gar nicht so lange, um „wieder reinzukommen“, wenn ich zwischendurch dranbleibe. Indem ich jeden Tag an meinem Blog gearbeitet habe (manchmal auch in mehreren Intervallen pro Tag), war ich nie so weit raus aus dem Thema, dass ich einen langen Anlauf gebraucht hätte, um weiterzumachen. Und dann, siehe oben, lohnen sich auch die kurzen Schreib-Intervalle.
- Aber: alles auf einmal geht nicht. Um mein selbstgewähltes Pensum zu schaffen, musste ich leider einige Sporteinheiten ausfallen lassen. Der Feierabend ist ohnehin schon kurz, und Schlaf priorisiere ich zur Zeit sogar noch höher als Sport und Bloggen – weil ich aber unbedingt die zehn Tage Bloggen durchziehen wollte, musste leider der Sport dran glauben. Aber jetzt kehrt wieder Normalität und damit regelmäßiger Trainingsbesuch ein 🏋🏻♀️
- ChatGPT kann eine echte Hilfe sein. Eigentlich bin ich ja noch sehr unentschlossen, wie ich das mit der KI so finde. Aber als Experiment bei dieser Blogdekade habe ich es mal mit ChatGPT versucht. So habe ich für das Glossar eine Liste von Begriffen erstellen lassen, die man mit Scanner-Persönlichkeiten verbindet, und da kamen einige wirklich tolle Ideen heraus, auf die ich selbst wahrscheinlich nicht gekommen wäre.
- Messy first drafts sind okay. Normalerweise korrigiere ich mich schon beim Schreiben, aber diesmal habe ich eher Wert auf Quantität und Geschwindigkeit gelegt als auf Qualität. Mit dem Ergebnis, dass ich zwar nicht unbedingt gut fand, was ich im ersten Rutsch produziert hatte – aber immerhin HATTE ich ja schon mal was produziert. Das dann zu überarbeiten, war weitaus weniger anstrengend, als wenn ich versucht hätte, gleich beim ersten Schreiben alles „richtig“ zu machen.
- Wahr ist in dem Zusammenhang auch: Jeder Blogartikel profitiert davon, wenn man noch eine Nacht drüber schläft. Denn ausgeruht fallen einem einfach mehr Dinge auf, die nicht passen, die man besser oder klarer formulieren könnte. Auch Tippfehler oder Sätze, die ins Leere laufen, was man am späten Abend gestern vielleicht nicht mal mehr bemerkt hat. Auch werden über Nacht die Gedanken manchmal klarer, und man findet plötzlich einen neuen Weg, das auszudrücken, womit man sich gestern noch so schwergetan hat.
- Ich bin nicht mit jedem Artikel, der in der Blogdekade entstanden ist, super glücklich – aber semi-glücklich und veröffentlicht ist auch schon mal ganz gut. Überarbeiten kann ich ja immer noch.
- Es zahlt sich aus, großzügig die Themen und Formate zu mischen und (zumindest in der Blogdekade) zu schreiben, wozu man Lust hat. So habe ich mir zum Beispiel erlaubt, einen schnellen Artikel über meine Lieblingspodcasts zu schreiben oder einen Quatsch-Artikel über Sherlock Holmes.
- Mein Vorgehen beim Schreiben ist ganz schön chaotisch. Ich glaube, ich habe keinen einzigen Artikel einfach nur runtergeschrieben – vielmehr bin ich hin und her gesprungen, habe zusammengepuzzelt und umgestellt.