Es gibt ja Tätigkeiten, die so überhaupt keinen Spaß machen, um die man aber einfach nicht drum herumkommt. Bügeln und Putzen gehören für mich dazu, aber auch andere Tätigkeiten, vor allem solche, die im Haushalt anfallen. Aber: Trick 17 mit Selbstüberlistung – Podcast dabei auf die Ohren, dann ist alles nur noch halb so schlimm.
ZEIT Verbrechen
Wie für viele andere war auch für mich ZEIT Verbrechen mit Sabine Rückert und Andreas Sentker die Einstiegsdroge. Gefunden hatte ich den Podcast, weil ich mich für den Fall Lolita Brieger interessiert hatte, deren Geschichte sich im Heimatort einer Kollegin von mir zugetragen hat. Sie war 1982 aus Jünkerath in der Eifel aufgebrochen, um zu ihrem Freund zu gelangen, verschwand dann aber spurlos. Erst im Jahr 2011 (!) fand man ihre sterblichen Überreste, vergraben in Plastikfolie auf einer inzwischen stillgelegten Müllkippe, nicht weit entfernt von ihrem Elternhaus.
Nach dieser ersten Episode hörte ich mir nach und nach alle bisher erschienenen Folgen von ZEIT Verbrechen an und bin auch heute noch Fan. Inzwischen wird der Podcast allerdings abwechselnd vom Team Rückert/Sentker sowie von Anne Kunze und Daniel Müller gehostet, und leider muss ich sagen, dass ich das neue Team nicht so gerne höre und meiner Meinung nach auch die neuen Folgen nicht mehr die Qualität der alten erreichen.
Der Tag
Ein Podcast, dem ich dagegen wohl noch sehr lange treu bleiben werde, ist Der Tag vom Deutschlandfunk, der täglich um 17 Uhr veröffentlicht wird. Darin werden zwei Themen des Tages ausführlicher besprochen, als das im linearen Programm möglich ist, meist im Gespräch mit den DLF-Korrespondenten, aber auch mit externen Fachleuten oder manchmal persönlich Betroffenen. Wie für den Deutschlandfunk üblich, besticht auch der Podcast durch enorm hohe Qualität, dennoch können die Hosts hier lockerer und persönlicher agieren als im DLF-Programm. Hinterher fühle ich mich auf jeden Fall immer ein bisschen schlauer.
Der Politikpodcast
Ebenfalls vom Deutschlandfunk stammt Der Politikpodcast, der ungefähr einmal die Woche erscheint, manchmal auch öfter, wenn die aktuelle Bundes- oder Europapolitik es erfordert. Dabei handelt es sich um Gesprächsrunden unter den Korrespondenten, die das Politikgeschehen aus ihrer jeweiligen Sicht und Expertise beleuchten. Das ist, wie ich finde, sehr kurzweilig (auch wenn es nicht immer ganz harmonisch zugeht), und am Ende hat man auf jeden Fall ein sehr viel umfassenderes Verständnis für das Thema.
Mord auf Ex
Muss man dazu überhaupt etwas sagen? Wer kennt nicht Mord auf Ex, den True-Crime-Podcast von Leonie Bartsch und Linn Schütze? Das ist auch so ein Podcast, bei dem ich inzwischen sämtliche bisherige Episoden nachgehört habe. Bei den ersten Folgen dachte ich noch: 🤨 Zwei Journalistinnen, die sich beim Weintrinken über Kriminalfälle austauschen, die sie besonders beschäftigen..? Aber nach wenigen Folgen schon war ich voll drin, nicht zuletzt weil ich einfach gerne „dabei bin“, wenn die beiden sich unterhalten. Außerdem haben sie so schöne Kategorien wie „Zu dumm zum Verbrechen“ und den Leo-Tipp. Übrigens gibt es von den beiden auch noch Specials, wie die Investigativ-Podcasts „Die Nachbarn“ und „Tiefe Spuren“, und darüber hinaus einen noch ziemlich neuen Podcast mit dem Titel „True Love“ (da habe ich aber noch nicht reingehört).
Verbrechen von nebenan
Okay, Verbrechen von nebenan von Philipp Fleiter ist alles in allem wahrscheinlich mein Favorit (und den kennt wahrscheinlich auch jeder, oder?). Man hört Philipp an, dass er gelernter Radiomoderator ist, aber nicht nur deshalb könnte ich ihm stundenlang zuhören. Er hat auch immer sehr gut ausgewählte Gäste dabei (zum Beispiel Daniel Meßner vom übrigens auch sehr empfehlenswerten Podcast Geschichten aus der Geschichte oder Maximilian Pollux), denen er einen Fall erzählt, und oft geht es wirklich sehr sehr lustig zu. Was aber nicht bedeutet, dass er oberflächlich oder empathielos mit den Fällen umgeht, im Gegenteil. Ich finde, man merkt ihm deutlich an, dass ihm viele Fälle selbst nahegehen und dass es ihm wichtig ist, zu zeigen, wie sich Verbrechen nicht nur auf die Opfer, sondern auch auf deren Freunde und Familien auswirken.
Außer Konkurrenz dabei: NHS Couch25K
Und dann gibt es noch NHS Couch25K (sprich „Couch to 5K“) des britischen Gesundheitsministeriums. Das ist ein Podcast, mit dem man es schaffen kann, in neun Wochen 30 Minuten am Stück zu laufen (aus Erfahrung weiß ich, dass das nicht gleichbedeutend sein muss mit den im Titel beworbenen 5K, also fünf Kilometern). Aber sei’s drum, ich habe es schon mehrere Male geschafft, den Kurs durchzuziehen, indem ich mit dem Podcast auf den Ohren meistens in aller Frühe gelaufen bin. Alle Episoden sind gleich aufgebaut, indem Laura, die Sprecherin, jeweils ansagt, wann man laufen und wann man gehen soll – jede Woche verlängern sich dabei die Laufeinheiten und verringern sich entsprechend die Geh-Einheiten. Dazu gibt es Musik und fröhliche Ermunterungen von Laura. Der Podcast ist auf Englisch, ist aber meiner Meinung nach allgemein gut zu verstehen. (Bestimmt gibt es aber auch ganz ähnliche auf Deutsch.)
Noch mehr Empfehlungen
Leider habe ich während meiner Blogpause die Blogparaden der Content Society verpasst, sonst hätte ich diesen Artikel bei Andrea Maria Bokler eingereicht, die die Lieblingspodcasts ihrer Leser gesammelt hat. Das Ergebnis hat sie in diesem Blogartikel zusammengetragen – dort findest Du noch jede Menge weitere Podcast-Empfehlungen.
Und wenn Du magst, schreib mir doch, welche Podcasts Du abonniert hast – ich freue mich nämlich auch über Empfehlungen!