Im Oktober habe ich gleich zwei Ausflüge gemacht, nämlich nach Frankfurt und nach Münster. Gelesen habe ich auch ziemlich viel und, wo es ging, goldenes Oktoberwetter genossen, bevor der trübe November kommt. Allerdings habe ich ein To-Want auf meiner Liste nicht geschafft – ich habe keine einzige Kastanie gefunden 🤷🏻♀️🌰
Frankfurter Buchmesse 📚
Eigentlich hatte ich nicht mal richtig darüber nachgedacht, diesmal zur Buchmesse zu fahren. Erst als in der Content Society die Frage nach einem Bloggertreffen aufgeworfen wurde (was letztlich aufgrund verstreuter Anwesenheiten an einzelnen Tagen nicht so richtig geklappt hat, obwohl ich mich schönerweise aber mit der lieben Gabi Kremeskötter treffen konnte 🌸), habe ich mich schlau gemacht, ob die Buchhandlung Stephanus wieder einen Bus gechartert hat, und siehe da: sie hatte. So ging es morgens um acht mit einem fast ausgebuchten Bus nach Frankfurt, der uns direkt auf dem Messegelände absetzte. Kaum angekommen, landete man schon im dicksten Gewühl – wie nicht anders zu erwarten am Messesamstag.
Ich hatte mir, abgesehen vom Treffen mit Gabi, kein festes Programm überlegt (meine Sitznachbarin im Bus war da deutlich besser vorbereitet), sondern wollte mich treiben lassen. Natürlich landete ich wie die meisten Besucher recht schnell bei den Publikumsverlagen – da gibt es einfach so viel zu sehen! Auffällig waren diesmal besonders die Stände der Young Adult Verlage – so war der LYX-Messestand zum Beispiel über und über mit pastellfarbenen Blumen geschmückt. Auch war ich bei der ZEIT, um mir das Adesso-Abo anzuschauen (leider einen Tag zu früh – sonntags gab es am Messestand eine Veranstaltung mit dem Adesso-Redakteur Salvatore Viola darüber, warum Italiener ab mittags keinen Cappuccino mehr trinken). Und bei Reclam gab es einen Automaten, an dem man für einen Euro ein Reclam-Notizbuch ziehen konnte (leider hatte ich natürlich kein Euro-Stück an mir 🤦🏻♀️).
Insgesamt bin ich mit vielen schönen Eindrücken zurück nach Hause gefahren, brauche jetzt allerdings eine Buchmessen-Pause – es war nämlich auch ganz schön anstrengend 🥵
(Nicht) zu Halloween nach Münster 🎃
Gegen Ende des Monats dann endlich Urlaub – und darin ein echtes Highlight, nämlich eine Tour mit meiner lieben Freundin Steffi 🫶 nach Münster. Leider sehen wir uns nicht allzu oft, weil wir sehr weit auseinander wohnen. Wenn wir uns treffen, dann meistens in Köln, aber wir hatten uns schon lange einmal vorgenommen, Münster zu besuchen, und nun war es endlich so weit. Dass die Reise auf Halloween fiel, war dabei nur ein Zufall. Donnerstags haben wir bei noch recht gutem Wetter die Fußgängerzone besichtigt, die auffallend groß und mit sehr schönen Geschäften ausgestattet ist – darunter vor allem viele inhabergeführte Läden, die die sonst meist vorherrschenden großen Ketten schön ergänzen. Am Freitag war Allerheiligen, also Feiertag in NRW, und wir haben den Tag für einen Besuch im Botanischen Garten genutzt und sind nachmittags vor dem feinen Nieselregen ins LWL-Museum für Kunst und Kultur geflohen.
Besonders hervorzuheben sind übrigens die vielen schönen Münsteraner Cafés, das indische Restaurant „Namaste“ und die Pizzeria „60 seconds to Napoli“, wo wir überall sehr gut gegessen haben und sehr freundlich empfangen wurden.
Viel zu schnell war unser Ausflug wieder vorbei und wir machten uns auf den Heimweg, um wie gewohnt wieder einmal festzustellen: Vor Gericht und bei der Deutschen Bahn ist man in Gottes Hand. Aber auch wenn die Heimreise wieder mit einigen Überraschungen aufwartete, hat sich der Ausflug gelohnt für all die guten Gespräche und lustigen Momente, die Podcast- und Büchertipps und die schönen Erinnerungen. Danke Steffi 💐
Was sonst so los war 📝
- Eine Neuentdeckung: Blinkist. Auf Empfehlung meiner Kollegin Rita, die schon lange begeisterte Blinkist-Abonnentin ist, habe ich mich endlich angemeldet. Bei Blinkist kann man Zusammenfassungen von Sachbüchern lesen oder hören: Deren Kernaussagen werden in mehreren Iterationen so eingedampft, dass das Ergebnis auf 15 bis 25 Minuten zusammenschrumpft. Beim Lesen bin ich zwar eher old school und habe lange über dieses Konzept die Nase gerümpft (schließlich höre ich auch keine Hörbücher in der gekürzten Version), aber ich denke, wenn mich ein Buch in der Zusammenfassung überzeugt, ist es ja durchaus möglich, dass ich es noch einmal ungekürzt lesen werde.
- Ein neuer Susannah-Conway-Kurs. Und als hätte ich nicht schon genug laufende Online-Kurse (ja, ich weiß, ich habe ein Problem – ich kaufe Kurse schneller, als ich sie durcharbeiten kann), habe ich mich für die aktuelle Runde in Susannah Conways Kurs „The Sacred Alone“ angemeldet, der am 21.10. begann. Bei ihr habe ich schon viele Kurse zu unterschiedlichen Themen belegt, zur Fotografie, zum Tarot, zum Journaling, und aus jedem davon habe ich viel für mich mitgenommen. Bei „The Sacred Alone“ geht es darum, das Alleinsein zu nutzen, um sich selbst besser kennenzulernen und um eine tiefere Beziehung zu sich selbst aufzubauen. Abgesehen von der Arbeit verbringe ich viel Zeit alleine, und es ist sehr einfach, dieses Alleinsein mit Input von außen zu überpinseln. Mit diesem Kurs möchte ich lernen, meine Zeit alleine mit Intention zu füllen und zu gebrauchen.
Gelesen im Oktober 2024 📚
- Fred Vargas „Jenseits des Grabes“: Endlich ein neuer Adamsberg! Gewohnt kryptisch und wolkenschauflerisch, dabei begabt mit seinem annähernd genialen Ermittlergeist, geht er diesmal auf die Suche nach einem hinkenden Geist in einem kleinen bretonischen Dorf. Dabei kann er nur die halbe Brigade mitnehmen, so dass ich vor allem Inspektor Danglard etwas vermisst habe. Aber die Geschichte hat mich wieder sehr gut unterhalten, und es ist immer schön, zu den alten Bekannten zurückzukehren.
- Richard Osman „Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt“: Auch hier ein Wiedersehen mit alten Bekannten, nämlich mit Joyce, Elizabeth, Ron und Ibrahim aus der Seniorenresidenz Coopers Chase. Diesmal ermitteln sie im Mord an einem Antiquitätenhändler, der vielleicht, vielleicht auch nicht, in ein Drogengeschäft verwickelt war. Wie immer habe ich das neue Abenteuer um den Donnerstagsmordclub sehr gerne gelesen, auch wenn ich den Handlungsstrang um Elizabeths Mann Stephen nicht ganz gut weggesteckt habe.
- Viveca Sten „Tief im Schatten: Der zweite Fall für Hanna Ahlander“: Ach, ich liebe Hanna Ahlander! Von Viveca Sten habe ich (s. unten) schon fast die gesamte Thomas Andreasson Reihe gelesen oder gehört, aber die Reihe um Hanna Ahlander ist nochmal etwas ganz Besonderes und ungleich spannender. Diese Reihe spielt in einem Skigebiet in Schweden, und Hanna quartiert sich dort im Ferienhaus ihrer Schwester ein, nachdem sie die Polizei in Stockholm verlassen muss. Im ersten Band ging es um eine junge Frau, die nach einer Party verschwunden ist, im zweiten um einen schrecklich zugerichteten Toten und eine Frau, die aus einer engmaschigen Freikirchengemeinde verschwindet. Ich freue mich schon auf den dritten Band, der im Oktober erschienen ist!
- Viveca Sten „Mörderisches Ufer: Ein Fall für Thomas Andreasson“: Anders als die Hanna Ahlander-Fälle spielen die um Thomas Andreasson im Stockholmer Schärengarten. Dieser Band dreht sich um ein Segelcamp für Kinder und Jugendliche. Wie immer war auch dieses Buch wieder sehr kurzweilig, auch wenn mir die handelnden Personen, allen voran Nora, langsam doch ein wenig auf die Nerven gehen 😅
- Kristin Hannah „Die Frauen jenseits des Flusses“: Wenn ich dieses Jahr nur ein einziges Buch empfehlen sollte, dann dieses! Schon lange hat mich kein Roman mehr so gefesselt wie der um die junge Krankenschwester Frankie McGrath, die sich 1965 freiwillig nach Vietnam meldet. Dort erlebt sie die schlimmsten und einige der schönsten Momente ihres Lebens und findet sich nach ihrer Rückkehr geschockt wieder zu Hause in einem Amerika, das von den Kriegsheimkehrern nichts mehr wissen will – vor allem den Frauen unter ihnen begegnet man mit Argwohn und offener Feindseligkeit. Sie wird beleidigt und bespuckt, und selbst unter den männlichen Veteranen werden sie und ihre Kolleginnen nicht ernstgenommen, weil sie nicht auf dem Schlachtfeld gekämpft haben. Kristin Hannah erzählt hier die Geschichte der Frauen, die viel zu lange auf die ihnen gebührende Anerkennung warten mussten. Ich fand das Buch ganz schön hart, aber auch einfach unglaublich berührend.