Wenn man Commonplace Book googelt, erscheint ganz oben in den Suchergebnissen ein Wikipedia-Eintrag, der zum sogenannten Kollektaneenbuch führt. Überlasst es nur den Deutschen, aus einem sperrigen Begriff wie Commonplace Book etwas noch Sperrigeres zu machen. Ich musste das Wort zweimal lesen, bis ich überhaupt verstanden hatte, was ich da las und wie man es ausspricht.
Grob gesagt ist ein Commonplace Book Dein persönlicher Sammelplatz für Informationen, Zitate, Gedanken, Notizen und alle Dinge, die Du nicht vergessen willst. Common Place ist dabei sozusagen der gemeinsame Ort, an dem sich die unterschiedlichsten Dinge finden, und daher kann das Commonplace Book natürlich gerade für Scanner-Persönlichkeiten äußerst nützlich sein (aber nicht nur für die!).
Wozu sind Commonplace Books nützlich?
Ganz allgemein ist, denke ich, alles sinnvoll, was uns hilft, Ordnung im Kopf zu schaffen und sie beizubehalten. Und dazu ist es ganz grundlegend schon mal nützlich, immer wieder einmal in einem sogenannten Brain Dump alles aufs Papier zu bringen, was da im Kopf so rumschwirrt. Davon abgesehen ist es aber auch eine gute Idee, das Commonplace Book immer dann zur Hand zu haben, wenn wir etwas lesen oder recherchieren, aber auch wenn wir auf der Suche nach Ideen sind und Einfälle auf Papier entwickeln.
Genauer gesagt:
- Es hilft Dir, Gedanken festzuhalten. Mir persönlich geht es oft so, dass ich für irgendetwas einen Einfall oder eine Idee habe und dann denke, mann, die ist so gut, die merke ich mir auf jeden Fall! Und wie Du Dir sicher denken kannst: Natürlich habe ich sie mir am Ende doch nicht gemerkt. Dasselbe gilt für Zitate, die wir irgendwo lesen, eine gute Formulierung in einem Podcast, eine clevere Reklame, die wir auf einer Plakatwand sehen. Deswegen: Alles aufschreiben, was Du nicht vergessen willst.
- Es fördert die Kreativität und das Verknüpfen von Informationen zu neuen Ideen. Indem du in Deinem Commonplace Book Notizen zu allem sammelst, was Dich interessiert und begeistert, hast Du einen ganzen Fundus an der Hand, auf den Du zurückgreifen kannst, wenn Du auf der Suche nach Inspiration bist.
- Es ist Dein externes Gehirn. Vielleicht kennst Du das auch, dass Du in einer Klassenarbeit genau die Dinge parat hattest, die Du auf einen klitzekleinen Spickzettel notiert hattest. Durchs Schreiben bleiben Informationen nämlich einfach besser im Gedächtnis. Und selbst wenn nicht – Du hast sie ja aufgeschrieben und kannst einfach nachgucken!
- Es verhilft Dir zu mehr Klarheit und Struktur. Indem Du Deine Gedanken nicht nur zu Papier bringst, sondern sie dadurch auch schon ordnest, schaffst Du Dir selbst mehr Kapazität zum Denken. Außerdem reduziert es ganz entscheidend Stress und mentale Anspannung.
- Es ist eine Chronik Deiner Interessen, Ideen und Gedanken. Wenn Du in einigen Jahren Dein Commonplace Buch zur Hand nimmst, kannst Du eindeutig sehen, wie Du Dich als Person weiterentwickelt hast. Und es ist ein Archiv Deines Wissens, das Dir auch noch in vielen Jahren sehr nützlich sein kann.
Wie Du Dein eigenes Commonplace Book beginnen kannst
- Überlege Dir, ob Du auf Papier oder digital schreiben möchtest. Wir neigen ja dazu, alles per Tastatur schreiben zu wollen, weil es einfach schneller geht. Aber die Vorteile des Schreibens mit der Hand sind inzwischen gut erforscht. Und wie ich schon sagte, es geht doch wirklich nichts über ein schönes neues Notizbuch mit hübschem, glattem Papier 😇
- Entscheide Dich, ob Du lieber ein einziges Notizbuch für all Deine Themen führen möchtest – oder eins für jedes Interessengebiet? Mir selbst ist ein Notizbuch für alles lieber, damit die Inhalte und Gedanken darin sich gegenseitig inspirieren können. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
- Fang an zu sammeln. Du allein entscheidest, was in Dein Commonplace Book gehört und was nicht. Und stresse Dich nicht, indem Du plötzlich glaubst, ALLES sammeln zu müssen – Dein Buch soll ja Dir dienen, nicht umgekehrt!
- Und dann nutze Dein Buch nicht nur, um Dinge zu sammeln, sondern geh es immer wieder durch, wenn Du auf der Suche nach Ideen, Informationen oder Inspiration bist. Wer weiß, welche Schätze darin schlummern, die Du schon längst vergessen hattest!
Führst Du ein Commonplace Book oder ein ähnliches Notizbuch? Schreib mir doch in den Kommentaren, wie Du Deine Gedanken und Ideen sammelst. Ich freue mich, von Dir zu lesen!
Hi Stefanie, den Begriff kannte ich noch gar nicht. Spannend! Ich schreibe Ideen für Projekte in mein Projektbuch und alles andere kommt ins Bullet Journal. Das ist dann nach dieser Definition wahrscheinlich eine Mischung aus Commonplace Book, Kalender und To do Liste. Vielen Dank für den Beitrag. Liebe Grüße, Antoinette
Hallo Antoinette,
oh, ich bin auch großer Bullet Journal Fan 😊 Bei mir wechseln sich auch Phasen ab, in denen ich mehr das eine oder das andere Notiz-System nutze.
Ganz liebe Grüße,
Stefanie