Was ist eine Blogdekade – und was habe ich daraus gelernt?

Heute ist der 10. August, und heute endet die Blogdekade. Ein bisschen erleichtert bin ich schon, muss ich gestehen – denn es hat Spaß gemacht und mich gefordert, es war aber auch verdammt anstrengend. Aber erstmal der Reihe nach:

Was ist die Blogdekade?

Die Blogdekade ist eine Erfindung aus der Content Society von Judith Peters. Das Konzept ist einfach: Wir schreiben 10 Blogartikel in 10 Tagen. Das ist eine freiwillige Sache – es machen nicht alle mit, die zur Content Society gehören, aber es sind doch erstaunlich viele. Auf der Community-Plattform gibt es für die 10 Tage eine Extra-Gruppe, in der die Artikel geteilt werden, und jeden Morgen um acht Uhr gibt es ein Ideengewitter über Zoom.

Übrigens: Wenn Du auch (wieder mehr) bloggen möchtest, die Content Society öffnet im Dezember wieder ihre Pforten – Du kannst Dich über den Link oben aber bereits jetzt auf die Warteliste setzen lassen. Ganz klare Empfehlung von mir, wenn Du Lust auf jede Menge Motivation und eine tolle Community hast!

Warum habe ich mitgemacht?

Das kann man sich durchaus fragen, zumal für mich schon ein einziger Blogartikel pro Woche eine Herausforderung darstellt. Hauptsächlich Neugier, denke ich – mal sehen, ob ich es schaffe. Diese Einstellung hat mir schon einige Abenteuer und Einsichten beschert. Zum Beispiel damals, als ich den Jakobsweg gepilgert bin – ich wollte das natürlich schon gerne schaffen, aber ich habe mir auch die Erlaubnis gegeben: Wenn ich es nach zwei Tagen absolut hasse, breche ich ohne schlechtes Gewissen ab. Wenn man so verfährt, kann man eigentlich gar nicht scheitern, denn am Ende hat man mindestens etwas gelernt. (Den Camino habe ich übrigens nicht abgebrochen, und die Blogdekade auch nicht. Bei letzterer habe ich es mir zwischendurch aber manchmal auch ein bisschen leichter gemacht, sonst hätte ich es sicher nicht geschafft.)

Was habe ich daraus gelernt?

  • Ich bin ehrgeizig – ich wollte es wirklich schaffen. Zwischendurch war ich ein-, zweimal nahe dran, alles hinzuschmeißen. An den Tagen habe ich dann wirklich sehr kurze Artikel geschrieben, aber es war mir immer noch lieber, als gar nichts zu veröffentlichen.
  • Das Schreiben selbst wird einfacher. Die Angst vor der weißen Seite wird geringer. Auch indem ich mir die Erlaubnis gegeben habe, kurze und unperfekte Artikel abzuliefern (weil ausführlich und „perfekt“ in der Kürze der Zeit gar nicht möglich ist), konnte ich viel mehr Text produzieren.
  • Aber es war auch echt anstrengend. Ich arbeite in Vollzeit und habe einen recht langen Arbeitsweg (plus neuerdings viel Stau in beide Richtungen), und abends fühle ich mich meistens, als könnte ich sowieso keinen brauchbaren Gedanken mehr fassen. Nicht umsonst schreibe ich meine Blogartikel normalerweise am Wochenende. Aber wenn man diese Ausreden mal beiseite lässt, weil man ja heute noch auf „Veröffentlichen“ klicken muss, dann kann man es tatsächlich schaffen. Und das fühlt sich super an.
  • Ich habe weniger ferngesehen. Das finde ich persönlich richtig gut. Wenn überhaupt, habe ich nur nach dem Veröffentlichen noch kurz eine Folge Big Bang Theory auf dem iPad geguckt und bin dann schlafen gegangen. Normalerweise fühlt sich mein Feierabend immer sehr kurz an, aber hierdurch hatte ich das Gefühl, etwas Sinnvolleres mit meiner Zeit angefangen zu haben als sonst.
  • Ich habe mich mehr mit meinem Blog beschäftigt. Wenn man nur immer am Wochenende mal vorbeischaut, ist es wie ein Sommerhaus, das man immer erst wieder auf Vordermann bringen muss, ehe man darin wohnen kann. Wenn man öfter da ist, fühlt man sich viel eher zu Hause.
  • Ich war viel aktiver in der Community und habe mehr auf anderen Blogs kommentiert. Die Community-Plattform ist ein Mighty Network, und ich war immer so gespannt, was die anderen geschrieben haben, dass ich mehrmals am Tag reingeschaut habe. Es sind so coole Frauen dort unterwegs, die über die spannendsten Themen schreiben, und ich habe mich mehr als einmal auf einem Blog „festgelesen“.
  • Mein Problem sind die Ideen. Ich habe mich wahnsinnig schwer getan, Artikelideen zu finden. Das hatte sich schon länger angekündigt – und durch die hohe Frequenz der Artikel wurde es nur noch deutlicher. Denn ich bin mit diesem Blog ursprünglich gestartet, weil ich meine Sichtbarkeit als Freie Rednerin steigern wollte. Aber viele meiner Artikel eignen sich dafür nur bedingt – ich bin zum Beispiel keine Coachin, die ihren Klienten Anleitungen, Tipps oder Empfehlungen mitgibt. Wer mich bucht, muss nicht selbst lernen, wie man eine Rede schreibt und hält.
  • Deswegen, mein wichtigstes Learning von allen: Es hat mir gezeigt, wo ich mit meinem Blog hinwill und wo nicht. Ich verabschiede mich ein bisschen vom reinen Freie-Rednerin-Content und öffne meinen Horizont wieder mehr. Das ist für einen Business-Blog wahrscheinlich nicht allzu clever, so von wegen SEO und Google und so. Aber ich hatte das Gefühl, mich in eine Ecke geschrieben zu haben, und das gefällt mir nicht. Deswegen: Mal sehen, wo die Reise als nächstes hinführt. Stay tuned.

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