Hochsommerlich und höchst kreativ, zumindest am Anfang – wobei ich mir vielleicht ein bisschen einen Kreativ-Kater erschrieben hatte nach der Blogdekade. Immerhin ist meine Produktivität danach ein bisschen eingebrochen. Trotzdem habe ich einiges ausprobiert und gelernt in diesem August:
Ein Aquarellkurs bei artistravel
Im Juli hatte ich ja schon einen Zeichenkurs bei artistravel gemacht und eigenhändig einen Muffin gezeichnet, der zumindest nicht vollkommen verunglückt war. Für jemanden wie mich, die von sich bis dahin immer behauptet hat, nicht mal einen geraden Strich mit dem Bleistift ziehen zu können, war das schon ein ungeheurer Erfolg. Und: Es hat unheimlich Spaß gemacht.
So dass ich mich gleich im August an einen weiteren Kurs gewagt habe: Diesmal ging es ums Aquarellmalen, wiederum bei Tanja Meyer, mit der wir auch den Muffin gezeichnet haben. Angefangen haben wir damit, überhaupt mal die Farben in unseren Aquarellkästen zu testen und eine Farbkombination auszuwählen, mit der wir heute malen wollen. Dazu haben wir Punkte in unterschiedlichen Farben auf dem Blatt angeordnet und anschließend interessante Farbzusammenstellungen eingekreist. Im zweiten Schritt haben wir dann ausprobiert, wie das Verhältnis der ausgewählten Farben zueinander aussehen könnte, ehe wir dann erste Versuchsbilder entworfen haben, in denen wir verschiedene Aquarelltechniken ausprobieren konnten.
Ich bin nach wie vor total begeistert von den artistravel-Angeboten (übrigens auch von den Reisen – aktuell stehe ich auf einer Warteliste für eine Fotoreise, drückt mir die Daumen!). Als nächstes probiere ich, glaube ich, einen Schreibkurs aus.
Die Blogdekade August 2023
Der August begann mit der Blogdekade. Das ist ein wiederkehrendes Format in der Content Society, bei dem wir 10 Blogartikel in 10 Tagen schreiben. Für mich war das eine echte Herausforderung, die aber tatsächlich gar nicht im Schreiben bestand, das geht mir nämlich meistens recht leicht von der Hand. Herausfordernd war die Themenfindung, weil ich gemerkt habe, dass ich mich mit meinem Thema Freie Rede in eine Ecke geschrieben habe, aus der ich nicht herausgefunden habe. Der Grund dafür ist einfach: Wer mich bucht, muss nicht selbst lernen, wie man eine Rede hält oder sich darauf vorbereitet. Das ist eine Erkenntnis, die ich ohne die Blogdekade erst sehr viel später gehabt hätte, allein dafür hat es sich gelohnt.
Noch mehr gelohnt hat es sich aber, weil ich sehr aktiv in der Content Society Community war und weil ich richtig tief ins Schreiben eingestiegen bin. Mehr dazu findest Du in meinem Artikel über die Blogdekade.
Arvon at Home Masterclass: Read Like a Writer
Ja, und dann habe ich doch tatsächlich noch eine weitere Online-Schule aufgetan – diesmal eine, in der es ums Schreiben geht. Dabei ist online nur ein Teil dessen, was sie anbieten, denn Arvon unterhält auch mehrere Writing Houses in Großbritannien. Ich hatte mich für eine Online-Masterclass mit Guy Gunaratne, einem britischen Autoren und Filmemacher, entschieden, in der er über das Thema „Read Like a Writer“ sprach.
Wenn wir zum Vergnügen und zur Unterhaltung lesen, kommt es uns auf das WAS an – den Plot, die Charaktere, den Ort und die Zeit der Handlung etc. Wenn wir wie ein Autor lesen, kommt es uns dagegen auf das WIE an – auf die Sprache, die Struktur, die Erzählweise, den Blickwinkel, die Form usw. Im Grunde sind das die Dinge, die wir in der Schule zu untersuchen lernen, wenn wir Lektüren lesen. Um besser zu schreiben, ist es aber wichtig, diese Dinge nicht nur zu erkennen, sondern sie auch selbst umsetzen zu können – und da wurde es für mich besonders spannend: Guy zeigte uns sein aktuelles Writing Journal, in dem das, was er liest, und das, was er selbst schreibt, miteinander zu sprechen und zu reagieren beginnt.
Auch hier: Es wird sicher nicht mein letzter Online-Kurs bei Arvon gewesen sein.
Gelesen im August 2023 📚
- Nele Neuhaus „Muttertag“: Wieder ein Titel aus der Bodenstein-und-Kirchhoff-Serie. Wieder ziemlich viele Personen, irgendwann hatte ich ein bisschen den Überblick verloren. Gut unterhalten hat es mich, wie üblich, aber trotzdem.
- Jeffery Deaver „Die Saat des Bösen“: War ein Hörbuch. Bei Audible kann man zwar Titel zurückgeben, aber nicht zu oft bzw. zu nah aneinander. Und wenn ich nicht schon gerade eines zurückgegeben hätte, dann wäre dieses fällig gewesen. Ich war ziemlich enttäuscht, Jeffery Deaver war damals so eine Entdeckung mit dem „Knochenjäger“. Dieses Buch hat er wohl davor geschrieben und noch geübt 🙃
- Tove Alsterdal „Sturmrot“: Band 1 der Trilogie um Eira Sjödin, eine Polizistin, die aus Stockholm in ihre Heimat an der schwedischen Nordküste zurückgekehrt ist. Hat mir gut gefallen, weil es so unaufgeregt erzählt und die Hauptfigur Eira so „normal“ ist – keine Überflieger-Ermittlerin, sondern eine Person mit alltäglichen Problemen und Fähigkeiten, die privat auch nicht immer die besten Entscheidungen trifft.
- Wolfgang Schorlau & Claudio Caiolo „Falsche Freunde: Commissario Morello ermittelt in Venedig“: Der dritte Teil in der Hörbuch-Serie um den Freien Hund, hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich muss wohl doch mal nach Venedig.
- Tove Alsterdal „Erdschwarz“: Zweiter Band um Eira Sjödin, hat mir noch besser gefallen als der erste und war teilweise richtig spannend. Mir gefällt der Schreibstil von Tove Alsterdal, die oft die Dinge nur andeutet oder ganz und gar unausgesprochen lässt.
- Juli Zeh & Simon Urban „Zwischen Welten“: Dieses Hörbuch wäre auch ein Fall für die Rückgabefunktion bei Audible gewesen, sogar noch viel viel mehr als der Deaver – das waren 12 Stunden und 46 Minuten, die ich nicht mehr wiederbekomme 🤬 Dass es als Satire gedacht ist – geschenkt. Aber ich habe selten ein Buch gelesen oder gehört, in dem es um zwei so abgrundtief unsympathische Menschen geht.
Ein Hoch auf die Blogdekade! Besonders schön fand ich deinen Satz in dem verlinkten Blogartikel: „Es hat mir gezeigt, wo ich mit meinem Blog hinwill und wo nicht. Ich verabschiede mich ein bisschen vom reinen Freie-Rednerin-Content und öffne meinen Horizont wieder mehr.“ Ich finde es so toll, dass du dein Themenkorsett sprengst! Und ich bin sehr gespannt, wohin deine Blogreise dich führt!
Ja, da bin ich wirklich auch gespannt 😊 Danke Judith fürs immer wieder Mut zusprechen 💐